KICKOFF by Clemens Millauer KICKOFF by Clemens Millauer KICKOFF by Clemens Millauer
 

KICKOFF by Clemens Millauer

10.01.2023

Pünktlich zur Winterpause verwandelte Snowboard-Profi Clemens Millauer die Red Bull Arena in Salzburg zu seinem persönlichen Funpark. Auf Rails und Quaterpipes der anderen Art – nämlich auf der Tribüne und dem Rasen der Red Bull Arena – zeigte er seine spektakulären Tricks.

Woher die Idee kam, zwei so grundsätzlich verschiedene Welten auf diese Weise zu verbinden und welche Herausforderungen einen beim Snowboarden im Fußballstadion erwarten, erklärte Clemens Millauer im Interview.

Hallo Clemens, dein nächstes Snowboard-Edit ist im Kasten. Wie kommt man auf die verrückte Idee, im Fußballstadion Rails und andere Obstacles aufzubauen?

Genau deswegen…weil es eigentlich gar nicht zusammenpasst. Ich bin hin und wieder in der Red Bull Arena in Salzburg als Fan mit dabei und da kam mir die Idee für dieses Projekt. Fußball und Snowboarden haben bis auf den Umstand, dass bei den beiden Sportarten die Beinarbeit wichtig ist, wenig gemein. Aber genau das ist auch der Reiz an der Sache. Rasen vs. Schnee, Fußball vs. Street Snowboarding.

Wir wollten zwei Welten kombinieren, die sowas von gar nichts miteinander zu tun haben.

Ihr habt sprichwörtlich das Runde ins Eckige gebracht…

(lacht) Und schon die nächste Parallele zum Fußball. Für mich schließt sich mit diesem Projekt auch irgendwie ein Kreis. Ich hatte als Kind viel Spaß am Fußballspielen und war ein klassischer ‘Pausenkicker‘, der es geliebt hat, zu dribbeln und Tricks zu machen. Da war das Auge für den freien Mann nicht immer zu 100% ausgeprägt. Das ’Gaberln‘ hatte ich richtig gut drauf. Das klappte heute sogar noch mit Snowboard-Boots.

…und ohne verlängerte Winterpause durch die Fußball-WM hätte es wohl auch nicht geklappt.

Absolut. Uns hat der ungewöhnliche WM-Terminkalender auf jeden Fall in die Karten gespielt. In ’normalen‘ Fußball-Jahren wäre die Winterpause viel zu kurz, um sich die Red Bull Arena für ein Street Snowboarding-Projekt auszuleihen.

Welche „KICKOFF“-Stunts bleiben dir nachhaltig in Erinnerung?

Auf jeden Fall der erste Spot – das Fußball-Tor! Die Ausgangslage war klar: Wir wollen diesen Shot unbedingt haben, er war ‘unkickbar‘ für unseren Clip. Unsere Idee war, dass ich über die Latte aka. Rail grinde. Dies mussten wir aber gleich mal aus dem Drehbuch streichen. Ich durfte das Tor mit dem Board nicht berühren, weil es sonst hätte beschädigt werden können. Also gab es nur die Alternative, der Länge nach über das Tor drüberzuspringen. Wir mussten mit der Winch alles geben, damit ich genügend Speed aufbauen konnte und trotzdem die extrem kurze Landung genau treffe. Das war schon echt tricky – aber natürlich ein Boost für die gesamte Crew, als diese Aufnahme im Kasten war.
Abseits davon, dass ein Fußballstadion kein Funpark ist. Was waren die größten Herausforderungen in der Umsetzung für euch?

Du sagst es, aber das war auch genau der Reiz an diesem Projekt und hat jedes Element zu etwas Einzigartigem gemacht. Es war bei jedem Trick die Challenge, sie ’fahrbar‘ zu machen: Vom Sprung übers Tor bis hin zum Bau der Quaterpipe. Ich musste extrem präzise fahren, weil es im Stadion keine Auslauf- oder Knautschzone gibt. Überall sind Ecken und Kanten und harte Mauern. Aber gemeinsam mit meinen drei Snowboard-Buddies Adrian Krainer, Christian Buchacher und Matty Cox haben wir alles hinbekommen. Außerdem haben wir alles in der Nacht gedreht, das heißt Lichter waren ein riesiges Thema. Darum haben wir mit Imanuel Thallinger einen genialen Lichtgestalter mit ins Tema rund um den Filmemacher und meinen langjährigen Wegbegleiter Jonas Schnürch geholt.

Das heißt, du bist nach den Dreharbeiten ein echter Stadioninsider?

Auf jeden Fall! Am ersten Tag mussten wir uns noch zurechtfinden, jetzt kenne ich jedes Kammerl in der Bullenarena in Salzburg. Aber man bekommt schon Gänsehaut, wenn man einerseits bei einem Spiel wie gegen Liverpool unter 30.00 begeisterten Zuschauern in der Red Bull Arena sitzt, die grandiose Stimmung miterlebt, die Atmosphäre aufsaugt und andererseits ganz allein im dunklen Stadion mitten am Platz steht. In der Winterpause, nur der Platzwart war da. Das waren schon spezielle Emotionen, weil man die Bullenarena so einfach nicht kennt. Epic Moments, die ich nicht vergessen werde!