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Katharina Liensberger 

Believe, fly, achieve

04.01.2023

Nach den grandiosen Erfolgen von Katharina Liensberger in den vergangenen Jahren und trotz guter Trainingsleistungen fehlt es der Team-Olympiasiegerin und Doppel-Weltmeisterin im Rennen derzeit an Beständigkeit. Der Krise und schwierigen Phase zum Trotz, gibt sich die Vorarlbergerin kämpferisch, spricht über ihre Motivation, fortschrittliche Zugänge, ihre Vorbildrolle und die Bedeutung des Heimvorteils.

Welche Rolle spielt der Fortschritt und die permanente Weiterentwicklung bei der Jagd nach der großen Kristallkugel?

Das ist ein Prozess, der niemals stillsteht. Es geht darum sich ständig weiterzuentwickeln, persönlich wie sportlich. Es gilt jeden Tag optimal zu nutzen, hundert Prozent zu leben, mit Spaß und Begeisterung die eigenen Ziele zu verfolgen und dabei die eigenen Träume zu realisieren.

Wenn du auf deine bisherige Karriere zurückblickst, welcher Fortschritt hat dich als Skifahrerin am meisten gepusht?

Wenn ich an den WM-Slalom in Cortina 2021 zurückdenke, da habe ich gewusst, dass ich wirklich gut drauf bin. Aber es ging natürlich auch darum, das ins Rennen zu übertragen und umzusetzen.

Ich hatte im Ziel das Gefühl von einer gewissen Freiheit, wo ich gemerkt habe, wenn ich etwas wirklich will, kann ich es auch erreichen.

Oder im Teambewerb bei den Olympischen Spielen im vergangenen Februar, wo es sich zwischen Gold und Silber entschieden hat. Da habe ich gemerkt, ich will es wirklich und ich setze es auch so um. Das waren so Momente, vielleicht auch mehr unbewusst, wo es sich realisiert hat. Da merke ich dann einfach, wenn es wirklich zählt, dann tu‘ ich auch alles dafür und umso schöner ist es dann auch, wenn es aufgeht.

Welches Ereignis hat dich als Skifahrerin am meisten weitergebracht?

Ich kann mich erinnern, damals, wie sich die FIS-Regeln geändert haben und wir bei den Riesentorlaufski auf einen anderen Radius gegangen sind, das war eine neue Herausforderung, die man annehmen musste. Ich habe gespürt, dass es darum geht jede Chance zu nutzen und habe da speziell gemerkt, man kann mit Herausforderungen umgehen und die bringen einen auch weiter.

Mit den Bewerben in Sölden, am Semmering, in St. Anton und der Flachau finden in dieser Saison vier Damen-Rennen in Österreich statt. Wie wichtig ist der Heimvorteil für dich persönlich?

Für mich persönlich ist es wunderschön, wenn ich vor heimischem Publikum fahren kann, weil mich die Zuschauer einfach beflügeln. Sie spornen mich an und motivieren mich noch einmal, das letzte Prozent aus mir herauszuholen. Von dem her ist es einfach etwas ganz Besonderes, wenn man im eigenen Land fahren kann. Ich freue mich immer riesig darauf und bin natürlich happy über alle, die mir die Daumen drücken.

Was hebt dich von anderen oder deinen Konkurrenten ab?

Sicher irgendwo meine Zielstrebigkeit und mein Wille zum Erfolg. Dass ich konsequent meine Ziele verfolge, beim Rennen zu hundert Prozent parat bin, alles ausblenden kann und voll auf die Mission fokussiert bin, die es zu erreichen gilt.

Wie wichtig ist dir deine Vorbildfunktion?

Mich freut es immer ganz besonders, wenn ich Leute motivieren kann, wenn ich merke, sie haben einen Spaß mit dem was sie an mir sehen. Wenn ich vielleicht dem einen oder anderen vor dem Fernseher ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, freut es mich natürlich und doch ist es mir ganz wichtig, dass jeder für sich herausfinden kann, was ihn selber begeistert, dieser Begeisterung folgt und seinen eigenen Weg gehen kann.

Woher nimmst du eine Motivation und Inspiration?

Weil ich das was ich tue, noch richtig gerne tue. Natürlich gibt es auch Momente, wo ich Zeit für Ruhe und zum Kraftschöpfen brauche. Wo ich gerne in der Natur bin, oder ein paar Klänge auf meiner Harfe spiele, um einfach frei von den Gedanken zu werden und dann wieder voll fokussiert auf die neuen Aufgaben vorbereitet zu sein.

Apropos Zukunft, welche Spuren willst du als Sportler hinterlassen?

Es geht mir vorwiegend darum, dass ich veranschaulichen möchte, dass jeder sein Ding mit Begeisterung tun soll. Vielleicht auch ein bisschen nach meinem Slogan, believe, fly, achieve. Es geht darum, an etwas zu glauben, das man persönlich will und da mit aller Kraft dahinter zu sein. Immer weiterzumachen, sich von niemanden abbringen zu lassen und schlussendlich jede Chance dabei zu nutzen, um seine Ziele erreichen zu können.