Der Wow-Effekt Der Wow-Effekt Der Wow-Effekt
Marcel Hirscher im Audi S1 Hoonitron 

Der Wow-Effekt

31.01.2024

Das F.A.T. Ice Race begeisterte bei seinem Comeback auf dem Flughafengelände in Zell am See mit einer beeindruckenden Bandbreite an historischen und aktuellen Renn- und Rallyefahrzeugen, sowie feinster Motorsport-Action auf blankem Untergrund. Als Stargast und echter Hingucker fuhr der Audi S1 Hoonitron vor und ließ bei seinem Drift auf Eis etliche Herzen höherschlagen – insbesondere das von Marcel Hirscher.

Der Audi S1 Hoonitron als rein elektrischer Prototyp erinnert optisch an den legendären Audi Sport quattro S1 und spielt die Hauptrolle in der Electrikhana-Reihe. Marcel Hirscher, der der schnellen Runden einfach nicht müde wird und keine motorsportliche Herausforderung scheut, ließ sich das rasante Vergnügen mit dem legendären Driftcar nicht entgehen.
Marcel, du hast zuletzt im Audi R8 GT2 LMS mit der Schaeffler Steer-by-Wire-Technologie „Space Drive“ DTM-Luft schnuppern können, bist 2022 den Audi RS Q e-tron vor seiner Dakar-Premiere Probe gefahren. Jetzt der Drift mit dem Audi S1 Hoonitron – Hand aufs Herz, wo hattest du die größten Anpassungsschwierigkeiten?

Vorweg, dieses Auto ist einfach mega.

„Ein Unikat mit enorm großer Wertigkeit und einem ganz speziellen Vibe.“

Diese Leistung permanent zu spüren war beeindruckend, keine Turbolöcher, kein Schaltvorgang, Drehmoment Ende nie – Vorsprung durch Technik passt in diesem Zusammenhang wohl am besten. Anpassungsschwierigkeiten hatte ich so gut wie keine, der Audi S1 Hoonitron ist unglaublich leicht zu fahren, speziell bei guten Verhältnissen. Beim F.A.T. Ice Race haben es die weichen Verhältnisse natürlich schwieriger gemacht.

Eine Gesamtleistung von 500 kW und ein Drehmoment von 640 Newtonmetern, unter dir das blanke Eis - wie bereitet man sich eigentlich auf eine Fahrt in so einem Geschoss vor?

Oft wird geglaubt Marcel Hirscher ist Weltmeister im Skifahren, der muss das schon können, aber so ist das nicht. Eine Vorbereitung im herkömmlichen Sinn gibt es nicht, ich muss mich herantasten, es ist schon immer sehr viel Improvisation gefragt.
© Markus Berger
Ohne zu sehr ins technische Detail zu gehen, aber welche Features haben dich am meisten überrascht und erstaunt?

Definitiv die Schubumkehr, dieser rote Knopf am Lenkrad! Du fährst mit voller Leistung vorwärts, lupfst das Gas, drückst den Knopf, gibst wieder Gas und die Räder drehen sich, obwohl man vorwärtsfährt, plötzlich rückwärts - und das mit gleicher Leistung. Dass die Räder innerhalb eines Sekundenbruchteils mit voller Geschwindigkeit in die entgegen gesetzte Richtung drehen, ist einfach unglaublich. Ich kann jetzt auch besser nachvollziehen, wie gewisse Stunts und Tricks zu Stande gekommen sind, auch wenn es für einen Laien wie mich niemals praktikabel wäre.

Wie würdest du einen perfekten Drift auf Eis in Worte verpacken?

Ich weiß nicht, ob ich jemals schon den perfekten Drift auf Eis gehabt habe, aber das Gefühl ist einzigartig. Wenn man merkt, dass man eigentlich ziemlich schnell in die Kurve reingeht, spürt, wie das Auto das dann managt und du den richtigen Lenk- und Driftwinkel erreichst, denkt man sich einfach nur wow, wie cool! Impliziert man den Drift aber einen Deut zu früh oder spät, geht es auch schnell in die andere Richtung.
© Markus Berger
Du hast schon einiges an Motorsporterfahrung sammeln dürfen, welche Beschleunigung würde dich noch reizen? Gibt es ein Auto, oder eine bestimmte Rennserie, an der du gerne einmal teilnehmen würdest?

Stimmt, ich bin über alle Erfahrungen, die ich in der Richtung sammeln durfte, sehr sehr dankbar. Am meisten würde mich begeistern, wenn ich mit diesen Autos noch mehr Erfahrung sammeln könnte, denn in Wahrheit sind es leider immer nur kurze Auftritte. Wenn ich an das Fahrerlebnis mit dem Audi RS Q e-tron vor der Rallye Dakar zurückdenke, oder die Testfahrt mit dem Audi R8 GT2 LMS, wo ich gerne Runde für Runde und Zehntel für Zehntel schneller fahren würde, oder jetzt, die schier grenzlose Leistung des Audi S1 Hoonitron noch besser kennen lernen zu können, das wäre eine unglaublich coole Geschichte.
© Markus Berger
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