Der Lebemann Der Lebemann Der Lebemann
Reini Sampl 

Der Lebemann

28.04.2023

Die Vielseitigkeit von Reini Sampl ist ebenso beeindruckend, wie seine Begeisterung und Energie für die Bewegung. Stillstand war und ist für den Motorsportler trotz Querschnittslähmung keine Option.

Reini, der einzig von seinem Bankberater Reinhold genannt wird, sitzt nach einem Ski-Unfall 1996 im Rollstuhl. Das hat vieles verändert und noch mehr beschleunigt. Der Salzburger fand über den Behinderten-Reha-Sport zurück in den Leistungssport, mischte im Monoski-Sport über ein Jahrzehnt die absolute Para-Weltspitze auf und wechselte dann Gerät und Untergrund. Nachdem er ein erfolgreiches Modeunternehmen und eine Modelagentur für Menschen mit Querschnittslähmung aufgebaut hatte, verschrieb er sich voll und ganz dem Motorsport, wo er sich nach Herzenslust austobt und regelmäßig aufzeigt.

Energieräuber beiseite räumen

Die professionelle Rennsport-Karriere - erst Rundstrecke, dann Bergrennen, später Rallycross - bringt nach wie vor jede Menge Spaß, aber auch neue Herausforderungen und andere Blickwinkel mit sich. „Im Parasport waren wir alle gleich, jetzt bin ich fast der Einzige, der die Inklusion von der anderen Seite lebt, indem ich gegen Fußgänger fahre, mich mit Menschen ohne Behinderung messe. Das gibt mir fast noch mehr als der Behindertensport. Die Leute sehen, dass man ein Auto auch mit Händen sehr schnell bewegen kann, das löst auf beiden Seiten etwas aus, der Nährwert ist größer“, betont der Salzburger Fahrtechniktrainer, dessen Erfahrungen sich Audi bei der Produktion von Autos für Menschen mit Beeinträchtigungen zu Nutze macht.
Fotocredits: Mirja Geh
Sein Zugang zum Leben und die Qualität, aus einer vermeintlichen Schwäche Stärke zu generieren, haben Reini Sampl veranlasst, bewusst darüber zu reden und Vorträge zu halten. Mit Motivationsslogans wie „Du kannst alles schaffen“ oder „Fällt eine Türe zu, geht wo anders eine neue auf“ kann er wenig bis gar nichts anfangen. „Das ist alles Blödsinn. Was habe ich davon, wenn ich dann davorstehe, sie aber nicht aufbekomme.“ Für ihn gibt es klare Grenzen im Leben, die es als solche zu akzeptieren gilt. „In meinem Fall ist das eben die Querschnittslähmung. Ich werde morgen nicht gehen können, egal wie sehr ich das will, das wird nicht funktionieren.“

Man kann nicht alles schaffen, muss aber auch nicht alles schaffen.

Die Erfolgsformel um glücklich zu sein sieht Sampl zunächst in der Definition der Begriffe und Erwartungen. Was will ich erreichen, was macht mich glücklich? „Für die einen ist es Geld, für die anderen Liebe, für die nächsten Zeit. Dann Ziele setzen, diese konsequent verfolgen, die Energieräuber beiseite räumen und sich nicht von seinem Weg abbringen lassen, egal was andere sagen.“

Lauf mit!

Sampls nächstes Ziel ist die Teilnahme am Eifel Rallye Festival 2023, wo er Ende Juli im legendären Audi S1 E2, aufgemotzt mit der Technik des modernen Audi RS 3, antreten wird. Zuvor schlüpft der Salzburger aber noch in eine andere, nicht minder wichtige Rolle. Im Rahmen des Wings for Life World Run pilotiert der Lungauer wieder das Catcher Car, einen Audi Q8 e-tron. Laufen für die, die es nicht können ist die Idee und das Credo hinter dem globalen Charity-Event, das es dem Energiebündel seit jeher angetan hat. „Im Sport sind oft auch viel Egoismus und Eigenbrötlerei dabei, nicht so beim Wings for Life World Run, wo alle den gleichen Grundzweck verfolgen. Das Motto wird von allen gelebt und das spürt man.“ Audi Österreich, zum fünften Mal offizieller Partner des Wings for Life World Run, startet auch heuer wieder mit einem eigenen Team. Wer mit der App ins Rennen gehen möchte, kann sich bis 7. Mai (12.00/MEZ) registrieren.
Fotocredits: Mirja Geh
Fotocredits: Mirja Geh
Fotocredits: Mirja Geh
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