In der vergangenen Saison kam Chiara Mair so richtig auf Betriebstemperatur. Die Technik-Spezialistin etablierte sich zu Beginn des Winters dank der Plätze zwölf, 15 und 16 in der erweiterten Weltspitze, setzte beim Heimrennen in Flachau mit Rang acht das nächste Ausrufezeichen und jubelte in Kranjska Gora über Platz sechs und ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Damit belegte die 24-jährige aus Götzens als drittbeste ÖSV-Dame Rang zehn in der Slalom-Disziplinenwertung.
Ihr enormes Potential unterstrich Mair bereits im Kinder- und Jugendalter, wo sie sich packende Duelle mit Mikaela Shiffrin lieferte, die stets auf Augenhöhe verliefen. Während die US-Amerikanerin ihren Siegeszug in der allgemeinen Klasse fortsetzte und die Rekordbücher nachhaltig strapazierte, durchlief die zweifache Junioren-WM-Dritte von 2017 eine Verletzungsserie, die eine gewisse Frustration und die Sinnfrage durchaus legitimieren würden. Drei Kreuzbandrisse, ein Meniskusschaden, eine gebrochene Hand, ein Schleudertrauma inklusive verschobener Halswirbel – Mair ließ so gut wie nichts aus, blieb ihrem Weg aber trotz der zahlreichen Rückschläge konsequent treu. „Natürlich gab es Phasen des Grübelns, aber ich habe aus jeder Verletzung gelernt, neue Motivation gewonnen und bin jedes Mal stärker zurückgekehrt“, so die Götznerin, die ihren Bewegungsdrang und ihre Sportbegeisterung auch im Tennis, Triathlon oder Speed-Skating auslebt(e) und die Berge vor ihrer Haustüre, sowie die Unterstützung ihrer Eltern nutzte um im alpinen Skilauf durchzustarten. Neben ihrer Spezialdisziplin Slalom will Chiara Mair künftig auch Rennen im Riesentorlauf und Super-G bestreiten, großes Ziel der heurigen Saison ist die Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo.